Stadt“rivalen“ läuten neue Ära der Zusammenarbeit ein
SSV Berzdorf und Spvg. Wesseling/Urfeld gründen eine Spielgemeinschaft in der A-Jugend
Die Jugendleiter beider Vereine bei der Unterzeichnung der Vereinbarung: Marcel Kebekus (l., SSV Berzdorf) und Quinito Proenca (r., Spvg. Wesseling/Urfeld)
„Kräfte und Kompetenzen zu bündeln anstatt sich gegenseitig das Wasser abzugraben“ lautet das neue Motto zwischen den Jugendabteilungen der beiden größten Fußballvereine Wesselings.
Sportlich begegneten sich beide Vereine in der betreffenden A-Jugend zuletzt auf Augenhöhe, schloss man doch die abgelaufene Saison – noch getrennt voneinander – mit nur einem Punkt Unterschied auf benachbarten Tabellenplätzen in derselben Liga ab. Auch sicherten sich beide Teams noch unabhängig voneinander für die kommende Saison einen Startplatz in der ersten Kreisliga der Junioren. Derbys waren auf dem Platz, wenn auch sportlich fair, so dennoch stets heiß umkämpft. Nun also keine Derbys mehr, sondern gemeinsame Sache – wie kam es dazu?
„Wir (beide Vereine, Anm. d. Red.) wussten, dass wir es einzeln schwer haben werden, genügend Spieler für eine komplette Saison zusammen zu bekommen bzw. zusammen zu halten. Noch wichtiger als der reine sportliche Erfolg ist es uns, Jugendlichen in Wesseling, aber auch im gesamten Umkreis, ein attraktives Angebot machen zu können, ambitioniert Fußball zu spielen. Das können wir besser, wenn wir uns zusammentun“, erklärt Quinito Proenca, Jugendleiter der Spvg. Wesseling/Urfeld.
So ergab sich zwischen beiden Vereinen ein Prozess über mehrere Wochen, von der ersten Kontaktaufnahme über konkrete Verhandlungen samt Kennenlernen und Vertrauensaufbau bis hin zur finalen Besiegelung der Kooperation direkt nach dem Ende der Saison 2022/23.
„Wir wissen, dass es in der Vergangenheit immer mal wieder zu Unstimmigkeiten zwischen den Vereinen kam, doch wir sind der Meinung, dass alle davon profitieren, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen und unseren Talenten damit die Chance geben, ihr ganzes Potential zu entfalten. Wir wollen hiermit eine neue Ära der vertrauensvollen Zusammenarbeit einläuten“, blickt Proencas Amtskollege aus Berzdorf, Marcel Kebekus, in die Zukunft.
Funktioniert das Pilotprojekt – und davon gehen beide Vereine fest aus – ist es ein Vorreiter-Projekt in Sachen konstruktiver Kooperation trotz vorheriger Differenzen. Immer wieder bereit zu sein für Dialog, immer wieder im Miteinander auszuloten, wie man gemeinsam Lösungen finden kann, die insbesondere jungen, sportbegeisterten Menschen in der Region zugutekommen. Hier gehen beide Vereine mit gutem gesellschaftlichem Beispiel voran.
Bleibt zu hoffen, dass ein sich einstellender sportlicher Erfolg diese Bemühungen krönen wird.